Sozialminister Stefan Grüttner : „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen.“

on 03 Januar 2015

6. Fachtagung „Leben und Sterben“

Sozialminister Stefan Grüttner : „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen.“

05.11.2014Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

Bad Nauheim. Bei seinem Besuch der Fachtagung „Leben und Sterben“ betonte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner in Bad Nauheim, dass die Landesregierung der Verbesserung der Sterbebegleitung weiterhin großes Gewicht beimessen werde und unterzeichnete die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen.

‎„Wir unterzeichnen die Charta nicht etwa, weil wir eine Aufforderung an uns selbst brauchen, uns des Themas Sterbebegleitung anzunehmen. Vielmehr unterzeichnen wir, weil wir damit dokumentieren, dass wir auch weiterhin der Verbesserung der Sterbebegleitung eine hohe Bedeutung zumessen werden. Wir möchten damit auch die Arbeit all derer würdigen, die sich entweder im Ehrenamt oder im Beruf dafür einsetzen, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Lebenssituation, ihrem Alter und ihrer Religion ihr Leben bis zuletzt in Würde leben können. Und wir wollen damit dokumentieren, dass wir weiterhin daran arbeiten, dass alle Menschen Zugang zu den Informationen haben, die sie brauchen, um ihr Recht auf eine angemessene Sterbebegleitung einfordern zu können“, sagte Grüttner und bedankte sich bei allen Akteuren für die „segensreiche Arbeit“.

Die nunmehr im sechzehnten Jahr stattfindende Fachtagung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration dient sowohl der Vernetzung von als auch dem intensiven Austausch zwischen der Hospizbewegung, der Palliativmedizin, den Sozialverbänden und der Verwaltung zu Fragen der Qualifizierung, der ambulanten Betreuung und der stationären Versorgung sowie der Trauerarbeit. Zurzeit wird das Konzept der Landesregierung zur Verbesserung der Sterbebegleitung überarbeitet. Die aus dem Fachtag gewonnenen Erkenntnisse werden in dieses Konzept mit einfließen.

„Alle Menschen in Hessen und auch anderswo brauchen das Wissen um die Möglichkeiten für ein würdevolles Sterben und um ihre Rechte auf eine entsprechende Versorgung. Hier sind wir in der Pflicht - alle gemeinsam! - für mehr Aufklärung zu sorgen, für mehr Information und vor allem für die Einsicht, dass es am Lebensende nicht um ein Mehr an Behandlung geht, sondern um ein Weniger an belastenden Maßnahmen und um ein Umsteigen von kurativer Medizin auf mildernde Palliativmedizin“, so Grüttner abschließend.

Unter anderem wurde im Rahmen der Fachtagung auch die aktualisierte Broschüre „Hospizarbeit und palliative Versorgung in Hessen - Praxishilfe für die Hospiz- und Palliativarbeit vor Ort“ vorgestellt, welche sich an Menschen, die sich für Hospizarbeit und palliative Versorgung interessieren oder in der Hospiz- und Palliativarbeit aktiv sind richtet und Hinweise für die Führung eines Hospizvereines als konkrete Hilfe für Vorstandsmitglieder und Mitarbeitende von Hospiz- und Palliativvereinen bietet. Die Broschüre ist über die Geschäftsstelle der Deutschen PalliativStiftung erhältlich (Am Bahnhof 2, 36037 Fulda, www.palliativstiftung.de )